Motivation
Teil - und Abschluss - meines Projektes alle jemals von mir besuchten Orte (mit gewisser Relevanz) auch min 1x mit Fahrrad erreicht zu haben. (Zumindest bis zu dem aktuellen Stand Oktober 2025)
Daher ergab sich die Route von mehrere die auf der Strecke liegen: Kirchberg (Familien-Urlaub, nicht relevant aber kaum Umweg), Passau, Salzburg, Venedig (Klassenfahrt), San Marino (dito), Rimini (dito). Nichts anschauen (wie üblich) nur Haken dran machen. War am Ende nichtmal mehr motiviert bis zum Adria-Strand noch zu gehen worüber ich mich ein bisschen ärgere jetzt :)
Strecke
- Nichts so besonders einfach nur möglichst direkt alle Orte verbunden. Nur hinter Salzburg etwas mehr vorhandenen Radweg betont.
- Als Alpenübergang liegt Obertauern auf der Strecke und ist kleiner als Großglockner Panorama Straße - und zudem bisher noch nicht verwendet daher dort.
- Im Grunde nicht nötig aber da es so dicht vorbeiführt: Noch ein heftiger extra-pass um eine kleine Ecke Slowenien zu befahren - ein bisher auch nicht “besuchtes” Land.
- Die Strecke von Venedig nach Ravenna ist maximal Effizient aber grausig - alternativen müssen viel länger sein das der Routenplaner das überhaupt genommen hat. UNMENGEN von LKWs hier unterwegs. Wenigsten ist die Straße gut ausgebaut mit ~ 30cm Randstreifen. In der Nacht war wenigstens etwas weniger los. Auch abbiegen wäre Tags über (mit noch mehr Verkehr) an einigen Stellen wohl unmöglich gewesen (und auch verboten - trotzdem wurde es so geplant vom Router :/)
- Zurück mit Zug in ~22h nach spontaner Buchung. Kompliziert weil nicht alles geht -und schon gar nicht am Schalter- aber irgendwie möglich. Vor allem dank ÖBB Railjet von Bologna nach München (und wenn ich paar Stunden schneller gewesen wäre hätte man auch den von Rimini nach München nehmen können!)
Herbst
Fahrt im Oktober ist heftig inkl. Berge. Und dazu noch im Brevet Zeitfenster. Leider bin ich inzwischen viel zu lahm das mit Hotels zu machen daher 3x nacht durchgefahren und Schlafen am Straßenrand. Bei bis runter zu 6 Grad … erstaunlicherweise klappt das mit Rettungsdecke einigermaßen so das es dort sogar 5 h geworden sind.
Tagestemperatur nördlich von Italien auch nicht viel über 12 Grad in Italien dann aber auch plötzlich wieder 20 Grad.
Im Grunde wollte ich auch noch ein 2tes Hotel in Slowenien aber weil ich so lahm war und am Anstieg schieben musste wollte ich erst dort sein vor Buchung. Zwar hab ich die (laut Booking.com) Check-In-Zeit noch knapp geschafft aber dann ließ es sich nicht mehr buchen.
Abgesehen davon habe ich die Woche kurz vorher erst festgelegt komplett ohne Regen und auch passenden Rückenwind (und trotzdem langsam :/)
Besonderheiten
- Der Bahntrassen radweg hinter dem Wurzenpass Richtung Udine ist auf langer Strecke wirklich sehr schön
- Nicht viele andere Radler gesehen, dafür aber mal eine Handbiker inkl. Gepäck Anhänger - Bergauf!
- Katschenberg und Wurzenpass sind zu steil für mich das ich kaum schieben kann
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Irgendwo mittendrin plötzlich eine Maut-Brücke: Ein paar Pontons mit Mautstation
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Suche nach Schlafspots verzögert mich: Hab inzwischen gelernt das man sich eher früher hinlegt damit es nicht unangenehm wird aber bin noch zu wählerisch wo hin. Bin also dadurch ne weile immer wieder bremsend und schauend gefahren also nochmal extra langsam. Vieles hängt daran wie Bushaltestellen in der Region gebaut sind - und Italien gehört da scheinbar nicht zu den guten Beispielen.
- Das Schimmern der Stadt auf dem Berg (San Marino eben) das in der Ferne endlich auftaucht - leider noch viel zu weit weil sich alles so langsam anfühlt
Gepäck
Da im Brevet Style sehr leicht als “Bike-Packing”. Allerdings noch mit Zahnbürste und Schlafanzug (für das 1x Hotel - sowie Rückfahrt mit Bahn). Dazu Seidenschlafsack ein Luftkissen (musste leider feststellen das defekt). Trotz Herbst aber kein Pullover weil Konflikt mit Platz und für wenige Stunden in Italien zu Warm hrmpf. Ich hätte natürlich theoretisch das Regenzeug weglassen können aber das provoziert nur das es dann doch passiert!
Im verlauf der Fahr verabschiedete sich auch eine Flasche: Beim Fallen aus dem Halter geriet sie vors Hinterrad und wurde einige Zeit mitgeschleift (sehr angsteinflößendes Verhalten) zum Glück nicht bei so einer heftigen Abfahrt. Jedenfalls danach mit großen Rissen unbrauchbar. Das macht anschließend Wasser Suche häufiger weil eben halber Liter Kapazität fehlte.
Daten
- Distanz: 1381 km
- Reisezeit: 97h
- Fahrzeit: 61h (rund 22 km/h)
- Höhenmeter: 11.000
- Schlafen: 2x draußen lang, 1x draußen kurz, 1x Hotel, 1x Zug auf Rückfahrt
- Min-Temp: 4° und max 32° mit Schnitt um 10°
- Kosten: Essen 122 €, Hotel 64 € Zugfahrt: 350 €
Bilder